Immer mehr Menschen leiden im Frühjahr und Sommer an Heuschnupfen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Zahl der Allergiker in Deutschland verdreifacht. Mittlerweile ist bereits jeder Dritte betroffen. Experten warnen davor, Symptome wie Fließschnupfen oder Husten auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn was mit einem leichten Heuschnupfen beginnt, entwickelt sich oftmals zu einem allergischen Asthma mit heftigen Atem-Beschwerden. Unter Allergie versteht man eine Überreaktion des Immunsystems gegen körperfremde Stoffe. Diese Stoffe werden als Antigene oder Allergene bezeichnet. Dabei können verschiedene Substanzen eine allergische Reaktion auslösen. Zu den häufigsten Allergenen zählen Pollenstaub, Tierhaare und Lebensmittel. Die Ausschüttung des chemischen Stoffes Histamin löst dabei die allergischen Symptome wie tränende Augen, Niesanfälle, Atembeschwerden oder sogar Asthma aus.

Diagnose
Das frühzeitige Erkennen der genauen Allergieauslöser ist für eine wirksame Behandlung der entscheidende Faktor. Es stehen verschiedene Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. Erste Hinweise liefert eine genaue Beobachtung des Pollenflugs. Stimmt die Flugzeit bestimmter Pollen mit dem Zeitpunkt der auftretenden Beschwerden überein, ist das ein mögliches Anzeichen für eine Allergie. Um herauszufinden, ob und gegen welche Substanzen der Betroffene allergisch ist, kann zudem ein Allergietest auf der Haut durchgeführt werden. Bei einem „Prick-Test“ werden Tröpfchen mit verschiedenen Allergenen (z. B. Pollenlösungen) auf den Unterarm aufgetragen. Anhand einer Blutuntersuchung können die spezifischen Antikörper festgestellt werden. Je höher der Wert der Antikörper ist, desto fortgeschrittener ist in der Regel auch die Allergie bei den Betroffenen. Der Bluttest gilt als die zuverlässigste Methode, um eine Allergie und ihre Auslöser zu diagnostizieren.

Therapie
Als erste Maßnahme sollte der Kontakt mit den Stoffen, gegen die bekanntermaßen Allergien bestehen, vermieden werden. Während bei einem leichten allergischen Schnupfen üblicherweise Antihistamin-Tabletten und kortisonhaltige Nasensprays verabreicht werden, kommt bei einer länger anhaltenden und stark ausgeprägten Form eine so genannte spezifische Immuntherapie in Betracht, die die eigentliche Allergieursache bekämpft. Das Ziel der spezifischen Immuntherapie liegt darin, eine Toleranz des Immunsystems gegenüber den Antigenen zu bewirken. Durch diese Form der Hyposensibilisierung kann einem „Etagenwechsel“ von der Allergie zum Asthma vorgebeugt werden. Betroffene sollten möglichst frühzeitig mit einer spezifischen Immuntherapie beginnen, da unbehandelte allergische Symptome sich zu einem allergischen Asthma mit erheblichen Atembeschwerden weiterentwickeln können. Bei der spezifischen Immuntherapie werden genau die Allergieauslöser gespritzt, auf die das Immunsystem des Betroffenen überreagiert. Dadurch soll sich das Immunsystem des Betroffenen wieder an das Allergen gewöhnen. So kann das Ausmaß der Allergie deutlich verringert werden. Vor allem die dreijährige Langzeittherapie ist sehr wirkungsvoll und führt in der Regel zu einer dauerhaften Besserung der Allergie. Zur Linderung der Beschwerden kommt häufig auch eine medikamentöse Therapie oder eine Tropfentherapie zum Einsatz. Bei der Tropfentherapie wird eine Allergenlösung unter die Zunge geträufelt. Neuerdings werden zur Bekämpfung von Gräser- und Roggenallergien auch Tabletten eingesetzt.
Kontakt

Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V., Fliethstraße 114, 41061 Mönchengladbach

Internet
www.daab.de 

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